Gestern hat die Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt eine Pressemitteilung veröffentlicht, mit der Ankündigung eines „Streiks“ der Schiedsrichter im Fußball-Jugendspielbetrieb. Hintergrund sind die zunehmenden Übergriffe (verbal, aber leider auch körperlich) auf Schiedsrichter bereits in den Jugendklassen. Das ist absolut nicht akzeptabel und auch wir, der SC Riedberg, stehen somit hinter dieser Aktion.

Wir appellieren an alle Beteiligten, Trainer, Betreuer, Spieler und Eltern dem (ehrenamtlichen) Schiedsrichter mit dem gebührenden Respekt entgegenzutreten! Und im Falle auch einzugreifen. Wir freuen uns, dass wir aus unserem Verein selbst einige aktive Schiedsrichter stellen können. Hier gilt es Verantwortung zu zeigen!

Die angesetzten Spiele sollen trotzdem stattfinden. Wir arbeiten bereits mit Hochdruck an entsprechenden Lösungen, damit der Ball auch am Wochenende wie geplant rollen kann.

Euer Vorstand des SC Riedberg.

Hier die Pressemeldung im Wortlaut:

FRANKFURT – Die jüngsten Ereignisse auf den Frankfurter Sportplätzen zwingen uns zum Handeln. Der Kreisschiedsrichterausschuss (KSA) hat einstimmig in Absprache mit dem Verbandsschiedsrichter-ausschuss (VSA) entschieden, an diesem Wochenende (21. + 22.04.) sämtliche Schiedsrichter vom Jugendspielbetrieb des Kreises Frankfurt abzusetzen. Somit bleiben am Samstag und Sonntag knapp 150 Spiele von der E- bis A-Jugend (Junioren) unbesetzt.

Wir sehen uns zu dieser Maßnahme gezwungen, weil die Übergriffe gegenüber Schiedsrichtern eine neue Dimension erreicht haben. Vergangene Woche wurde ein erfahrener Schiedsrichter in einem B-Jugendspiel mit mehreren Faustschlägen attackiert. Es ist traurig aber wahr, dass sich die Unsportlichkeiten sogar in der E-Jugend, der Einstiegsspielklasse für Schiri-Neulinge, mehren. Wenige Wochen vor dem tätlichen Übergriff in der B-Jugend wurde in der E-Jugend ein junger Schiedsrichter in seinem ersten Spiel vom Trainer aufs Übelste beschimpft, obwohl dem Schiri-Neuling ein erfahrener Kollege als Coach zur Seite stand.

„Wir fordern die Einhaltung der „Frankfurter Erklärung“, besser ausgebildetes Trainer- und Betreuerpersonal sowie mehr Respekt von Eltern und Zuschauern gegenüber Schiedsrichtern“, sagt Kreisschiedsrichterobmann Mathias Lippert. Oftmals fungieren Eltern oder Jugendliche als „Trainer“ – ohne jegliche soziale Kompetenz und Verantwortungsbewusstsein. Zudem ist es an der Zeit, die Wirksamkeit der Urteile des Sportgerichts gründlich zu hinterfragen und die Urteile den Schiedsrichter-Verantwortlichen zugänglich zu machen.

Dem KSA ist bewusst, dass mit dieser Maßnahme auch unauffällige Vereine getroffen werden, die vorbildliche Arbeit leisten. Diesen Vereinen gilt unser großes Lob – hoffen aber auf Verständnis für unsere Reaktion. Auch wir wollen endlich gehört werden, denn unser Ehrenamt ist keine Einbahnstraße! Der KSA ist für 330 aktive Schiedsrichter in Frankfurt zuständig und damit die größte Schiri-Vereinigung in Hessen.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Spiele nicht ausfallen, sondern lediglich nicht mit offiziellen Schiedsrichtern besetzt werden. Damit bieten wir Trainern, Betreuern und Zuschauern die Gelegenheit für zwei Tage die nicht immer angenehme Rolle des „Schiedsrichters“ zu übernehmen.

Der Kreisschiedsrichterausschuss“
(Quelle: www.srffm.de)

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