SC Riedberg – DJK SW Griesheim 3 – 2
In einem an Spannung kaum zu überbietendem Spiel gewann die C-Jugend des SC Riedberg ihr Heimspiel nicht unverdient mit 3-2. Obwohl die Vorzeichen nicht gut waren – neben dem beruflich verhinderten etatmäßigem Trainer Torben Rutz fehlte auch der nur schwer zu ersetzende Dániel Lipták – zeigte die Mannschaft vom Riedberg gegen einen starken Gegner eine mannschaftlich geschlossene Leistung mit zahlreichen Höhepunkten. Aushilfstrainer Jörg Blotz im O-Ton: „Ich habe noch keine Mannschaft gesehen die eine nur einmal besprochene Taktik danach auf dem Spielfeld so leidenschaftlich und konsequent umsetzt.“
Aus einer gefestigten Defensive mit zwei tief stehenden Viererketten spielte die Heimmannschaft zunächst auf Konter, hatte aber von Beginn an auch Spielanteile und gefiel bei Ballbesitz durch schönes Kombinationsspiel. Dieser Umstand führte in der 18. Minute vielleicht sogar zum Rückstand. Ein langer Ball passierte die aufgerückte Abwehr der Riedberger und der sensationell schnelle Matteo Lo Presti war auf und davon und schob überlegt zum 0 – 1 ein. Dies sollte aber erst mal für lange Zeit die einzige gelungene Offensivaktion der Gäste bleiben. Wo auch immer fortan ein Griesheimer in der Hälfte der Heimmannschaft auftauchte, waren bereits zwei oder gar drei Riedberger da, um den Vorstoß zu unterbinden. Zudem spielte Riedberg bei Ballgewinn schnell nach vorne und war bei Standardsituationen stets gefährlich. So traf der nach vorne geeilte Linksverteidiger Tesfamariam nach schönem Eckball von Sezer bereits in der 21. Minute per Kopf zum Ausgleich. Riedberg hatte nun mehr vom Spiel und die Gäste wirkten leicht überrascht vom beherzten Auftreten der im Schnitt körperlich deutlich kleineren Heimmannschaft. Mit 1 -1 ging es in die Halbzeitpause und die Riedberger Mannschaft um Kapitän Nastase war sich einig darüber, das an diesem Tag noch mehr zu holen ist.
In der 51. Minute verzögerte der Riedberger Stürmer Özgür im 16 Meterraum so geschickt, dass ein Verteidiger – der bereits zur Grätsche angesetzt hatte – nicht mehr bremsen konnte und der souverän leitende Schiedsrichter Adil Aydin ohne Zögern auf den Punkt zeigte. Sezer zeigte keine Nerven, verlud den Tormann und schoss den fälligen Strafstoß überlegt zur Führung ein. Leider hatte dieser Spielstand nur zwei Minuten Bestand, als eine Verkettung von vermeidbaren Fehlern Lo Presti zu seinem sechsten Saisontreffer verhalf. Nun waren die zuvor geschockten Gäste um ihren starken Kapitän Justin Schäfer wieder Siegesgewiss, doch von hinten stechen die Bienen. In der 63. Minute schoss Jafarian nach erneutem Sezer Eckball zum umjubelten 3-2 Endstand ein. Die heiße Schlussphase überstand der SC Riedberg mit etwas Glück – Griesheim traf noch bei zwei Freistößen die Latte – und viel Geschick.
Einzelkritik:
Vor dem Lob ein Tadel: Zehn falsche Einwürfe in 70 Minuten geht gar nicht Leute. 8)
Miguel Delossantos Valdes: Sicherer Rückhalt und zukünftig wohl die klare Nummer Eins, rettete bei langen Bällen in Manuel Neuer Manier oft auch Außerhalb des Strafraums. Hatte einen großen Anteil am Sieg seiner Mannschaft, die er von hinten auch immer wieder anfeuerte und antrieb.
Elyas Tesfamariam: Mit seiner Geschwindigkeit und Technik hinten fast verschenkt, dadurch konnte er aber auch in zahlreichen Situationen die wichtigen Laufduelle für sich entscheiden. Kam dennoch zu einem Tor, das zudem in einer sehr wichtigen Phase des Spiels viel.
Ian David Ortiz Salcedo: Einer der wenigen die wirklich gar keine Angst vor dem Ball und Gegner zeigten. War für jedes Kopfballduell und jeden Zweikampf zu haben und hielt die Abwehr zusammen. Zudem guter Spielaufbau.
Ayoub Bouyrakhen: Körperlich enorm stark entschied er zahlreiche Zweikämpfe für sich. Seine langen und guten Abschläge waren für die eingeschlagene Taktik Gold wert. Gegen Ende wollte er noch selbst für die endgültige Entscheidung sorgen, bei seinem Sprint über das halbe Feld mobilisierte er noch mal die letzten Kräfte.
Arvin Jafarian: Mit seinem dritten Saisontor sorgte er für den Endstand. In der heißen Schlussphase half er mit den Vorsprung auch über die Zeit zu retten. Bei seinen Möglichkeiten ist mit mehr Training noch wesentlich mehr zu erwarten.
Altan Sezer: Zwei Vorlagen und ein Tor sprechen für sich. Stark bei den Standards, gut im Zweikampf, ruhig am Ball und gutes Passspiel. Kaum vom Ball zu trennen.
Özgüer Ümlücifi: Abgezockt den Elfmeter herausgeholt und vorne ordentlich für Wirbel gesorgt. Es soll keine Kritik sein, aber bei ihm hat der Beobachter das Gefühl, dass noch viel mehr geht. Weiß leider noch nicht was er alles kann. Hat das Potenzial ein Spiel alleine zu entscheiden.
Andrei Nastase: Der Kapitän ist enorm wichtig für die Mannschaft. Läuft bis zur absoluten Erschöpfung und danach einfach weiter. Er gewann viele Zweikämpfe und ordnete das Spiel. Vorne war er oft nur durch Foulspiel zu bremsen. Bildete mit Sezer ein gutes Gespann im zentralen Mittelfeld, beide Spieler ergänzten sich gut, dies war sicher ein Schlüssel zum Sieg.
Steven Lang: Sehr starke Leistung als Innenverteidiger. Sehr gutes Stellungsspiel und gut im Spielaufbau. Ihm war stets anzumerken, dass er das Spiel unbedingt gewinnen will. Biss nach kurzer Verletzungspause auf die Zähne und stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Super Stellungsspiel, war immer da wo es brennt.
Oguzhan Gencer: Großer Kampf vom wendigen Techniker. War stets bemüht den Ball schnell nach vorne zu spielen und versorgte die Stürmer so mit den benötigten Bällen.
Sebastian Bellendorf: Technisch stark und in den Zweikämpfen äußerst geschickt. War überall zu finden. Hinten half er aus wenn er benötigt wurde, im Mittelfeld mit gutem Kurzpassspiel und vorne leitete er mit guter Übersicht viele Angriffe ein.
Najim El Allaoui: Wurde am Anfang gleich zweimal benötigt. Auf ihn war Verlass als Lang eine verletzungsbedingte Pause benötigte. Gutes Passspiel und gute Übersicht. Weiter so.
Ayman Houri: Kam auf ungewohnter Position im Sturm zum Einsatz und machte seine Sache sehr gut. Half auch nach hinten und erkämpfte sich den ein oder anderen Ball.
Luca Sattler: Super Einsatz auf der rechten Seite. Kam vorne auch einmal gefährlich zum Abschluss ohne lange zu zögern. Sorgte für Entlastung als der Gegner auf den Ausgleich drückte.